Mediation:


 

Mediation bedeutet für uns:

  • Ein Problem in der Gegenwart zu erkennen,
  • die Vergangenheit zu betrachten, sie dann aber ruhen zu lassen,
  • um sich auf eine für alle lebbare Zukunft zu konzentrieren.

 

Konflikte und Mediation:

Treffen unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen aufeinander entstehen Konflikte. Sie werden von den meisten Menschen zwar als unangenehm, störend und lästig empfunden, sind aber auch Motor für Entwicklung. Konflikte sind Ausdruck von lebendigen Beziehungen und Normalität.

In den meisten Fällen lösen wir sie im täglichen Leben ohne größere Schwierigkeiten. Manchmal aber gelingt uns das nicht, und der Konflikt entwickelt eine unkontrollierbare Dynamik und wird zum Problem. Er bindet dann viel Energie. Im schlimmsten Fall eskaliert er und führt zu offener Aggression oder aber Sprachlosigkeit, Kommunikationsunfähigkeit und Kontaktabbruch. Gerade auch im Arbeitsleben kostet das Nerven, Zeit und Geld.

Nicht selten landet ein solcher Konflikt vor Gericht, das dann klären soll, was die vermeintlich "objektive" Wahrheit ist und wer "Recht" hat. Die Konfliktparteien geben damit die Verantwortung für die Klärung des Konflikts aus ihren Händen.

Das Ergebnis ist: Eine Partei bekommt Recht. Es gibt einen Gewinner und einen Verlierer. Oder es wird ein Kompromiss gefunden, was bedeutet, dass beide Seiten Abstriche machen. Was dann oft bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack.

Im Gegensatz dazu bietet die Mediation ein für beide Seiten konstruktives Konfliktlösungsverfahren, das den Streitparteien, selbst in schwierigen Streitfällen, ermöglicht, zu einer einvernehmlichen und von ihnen selbst entwickelten Lösung zu kommen.

Der Mediator als neutraler Dritter ergreift nicht Partei. Er schafft Raum für die Darstellung der unterschiedlichen Sichtweisen und den dahinterliegenden Bedürfnissen und Gefühlen der Konfliktparteien.

Das Ziel ist Verständnis füreinander zu entwickeln und wieder Verbindung zu schaffen. Erst dann kann kooperativer Austausch stattfinden und dadurch eine für den speziellen Fall angemessene Lösung von den Konfliktparteien gemeinsam entwickelt werden.


Was ist Mediation?

Mediation stellt einen außergerichtlichen Weg zur Konfliktlösung, bei der die Beziehung der Beteiligten maßgeblich ist, dar.
Die Eigenverantwortung der Konfliktparteien steht dabei im Vordergrund. Grundlage dafür bildet die Idee der Kompetenz, Entscheidungsfähigkeit und Autonomie des Einzelnen. Die Konfliktpartner sind somit fähig, gemeinsam eine für sie tragfähige Lösung zu finden.
Der Mediator als allparteilicher Dritter schafft Raum für die Darstellung und das Verständnis der Sichtweisen und der individuellen Wahrnehmungen des Einzelnen. Mediation fördert damit die Bereitschaft zur Kooperation und ermöglicht so eine nachhaltige sowie die Interessen aller berücksichtigende, faire Lösung, bei der alle gewinnen (win-win).
Dieses Verfahren eröffnet den Beteiligten das produktive Potential von Konflikten für ihre eigene Entwicklung sowie für die Neugestaltung ihrer Beziehungen.


Was ist das Ziel der Mediation?

Ziel der Mediation ist es, die Kommunikation zwischen den Konfliktparteien wieder zu ermöglichen und Lösungen zum Nutzen aller Beteiligten zu erarbeiten. Mediation ist durch klare Strukturen und Arbeitsphasen gekennzeichnet und insbesondere dort geeignet, wo der Erhalt der persönlichen Beziehung oder Geschäftsverbindung im Vordergrund steht (Familienmediation, Arbeits-/ Wirtschaftsmediation).


Für wen ist Mediation?

Für alle in Konfliktsituationen - unter der Voraussetzung, dass die Konfliktparteien sich freiwillig und offen auf dieses moderne Verfahren, das in einem vertraulichen Rahmen stattfindet, einlassen wollen.


Die Phasen einer Mediation:

1.     Auftragsklärung

2.     Einleitung

3.     Darstellung der einzelnen Sichtweisen/Erhebung von Themen

4.     Interessen- und Bedürfnisklärung

5.     Entwicklung der Lösung

6.     Vereinbarung und

7.     Ergebniskontrolle (Follow-up)

 

Die Vorteile der Mediation:

  • Win-win
  • Schonung der Beziehungen
  • Kostengünstig
  • Sofort und überall einsetzbar
  • Nachhaltigkeit der Lösung
  • Fairness
  • Persönliche Entwicklung
  • Zukunftsgerichtet

 

Die Prinzipien der Mediation:

  • Freiwilligkeit
    Mediation soll nicht auf Druck erfolgen noch darf sie selbst Druck ausüben. Ihr Erfolg basiert auf der freiwilligen Beteiligung der Konfliktparteien.
  • Offenheit
    Voraussetzung einer erfolgreichen Konfliktlösung im Sinne von Mediation ist eine transparente Darlegung der Vorgeschichte sowie die Offenlegung aller Daten und Fakten.
  • Vertraulichkeit
    Der Mediator ist zur Verschwiegenheit verpflichtet. Von allen Beteiligten wird keine vertrauliche Information nach außen getragen. Jeder Mediant kann grundsätzlich davon ausgehen, dass die Mediation in einem "geschützten" Rahmen stattfindet.
  • Allparteilichkeit
    Mediatoren sind allparteilich und beziehen keinesfalls Stellung für oder gegen eine Konfliktpartei.
  • Kenntnis der Gesetze
    Spätestens vor Unterzeichnung einer Vereinbarung können sich beide Konfliktparteien anwaltlich beraten lassen.
  • Eigenverantwortlichkeit
    Eine Lösung ist nur dann eine Lösung, wenn sie von beiden Parteien selbst entwickelt wurde und für beide als so lebbar betrachtet wird.

Wir erkennen das "Ethische Grundverständnis" des Bundesverbandes Mediation e.V. sowie den Europäischen Verhaltenskodex für Mediatoren verbindlich an. Diese Dokumente finden Sie im Wortlaut hier zum Download. »



Last but not least:

Entscheidend für den angemessenen Umgang mit einer Konfliktsituation ist die Frage, ob nach der Klärung eine konstruktive Fortsetzung des Kontakts mit dem anderen erwünscht ist oder nicht.
Es hat keinen Sinn in eine kooperative Konfliktklärung zu investieren, wenn man an der dadurch ermöglichten Kontaktfortsetzung kein Interesse hat.

Mediation für Mathematiker:
K = S + E2
(Konflikt = Sachaspekt + Emotion hoch 2)